Keine Verringerung von Long COVID-Risiko durch Paxlovid
05. Januar 2024Die Studie im "Journal of Medical Virology" untersuchte den Einfluss von Nirmatrelvir (Paxlovid) auf die Entwicklung von Long COVID-Symptomen. Über 100.000 Teilnehmende des COVID Citizen Science (CCS) Projekts wurden einbezogen. Es zeigte sich, dass die Behandlung mit Nirmatrelvir während einer akuten SARS-CoV-2-Infektion nicht mit einem verringerten Risiko für Long COVID-Symptome verbunden ist, auch nicht im Falle eines Symptom-Rückfalls nach der Behandlung.
Hintergrund der Studie
Die jüngste Studie, veröffentlicht im “Journal of Medical Virology”, untersucht die Wirkung von Nirmatrelvir (Paxlovid), einem Medikament zur Behandlung von akutem COVID-19, auf das Risiko, Long COVID zu entwickeln. Die Studie umfasste über 100.000 Teilnehmende des COVID Citizen Science (CCS) Online-Kohortenstudie, die zwischen März und August 2022 ihren ersten positiven SARS-CoV-2-Test meldeten.
Methodik und Teilnehmende
Die Teilnehmenden, vorwiegend geimpfte, nicht hospitalisierte, nicht schwangere Personen, gaben Auskunft über ihre Behandlung mit Nirmatrelvir/Ritonavir während der akuten SARS-CoV-2-Infektion. Die Forschenden sammelten Daten zu Long COVID-Symptomen, Symptom-Rückfall und Test-Positivität mindestens drei Monate nach der Infektion.
Ergebnisse der Studie
Von den 4684 Personen, die den Einschlusskriterien entsprachen, wurden 21,1% (988 Personen) mit Nirmatrelvir behandelt. Bei der Auswertung der Umfragedaten stellten die Forschenden fest, dass 16,1% der Behandelten und 14,0% der Nicht-Behandelten Long COVID-Symptome berichteten. Die statistische Analyse ergab, dass die Nirmatrelvir-Behandlung nicht mit einem reduzierten Risiko für Long COVID-Symptome mehr als 90 Tage nach der Infektion in Verbindung stand. Diese Ergebnisse blieben konsistent, auch wenn demografische Daten, medizinische Vorgeschichte und Substanzgebrauch berücksichtigt wurden.
Diskussion und Einschränkungen
Die Studie unterstreicht, dass eine Nirmatrelvir-Behandlung während einer akuten SARS-CoV-2-Infektion nicht mit einer geringeren Prävalenz von Long COVID-Symptomen verbunden ist. Es gab auch keine Assoziation zwischen Symptom-Rückfall nach der Behandlung und Long COVID-Symptomen. Die Hauptbeschränkungen der Studie lagen in ihrer Beobachtungsnatur, was das Risiko für Selektionsverzerrungen und Störfaktoren birgt. Die Kohorte war relativ homogen und hauptsächlich weiß mit höherer Bildung, was das Verallgemeinern der Ergebnisse einschränken könnte.
Schlussfolgerungen
Zusammenfassend zeigt diese Studie, dass Nirmatrelvir während einer akuten SARS-CoV-2-Infektion nicht mit Long COVID-Symptomen assoziiert ist. Dies liefert wichtige Erkenntnisse für die medizinische Behandlung und Forschung zu COVID-19 und seinen Langzeitfolgen.