Innovatives Forschungsprojekt an der Charité: Studie zu Biomarkern und Pathogenese bei ME/CFS
18. Dezember 2023An der Charité Berlin startet im Januar 2024 ein von der ME/CFS Research Foundation und der Lost Voices Stiftung gefördertes Forschungsprojekt, das die Morphologie, Verformbarkeit von Blutzellen und Mikrogerinnsel bei ME/CFS untersucht. Das Projekt, geleitet von Annick Fehrer, zielt darauf ab, diese Faktoren als diagnostische und prognostische Marker zu evaluieren und umfasst die Analyse von 500 Patient*innen-Proben. Es verfolgt drei Kernthemen, darunter die Unterscheidung von ME/CFS von anderen Krankheiten und die Ursachenforschung von Zellveränderungen, und trägt maßgeblich zur ME/CFS-Forschung bei.
Im Januar 2024 beginnt an der Charité – Universitätsmedizin Berlin ein innovatives Forschungsprojekt, das sich auf Biomarker und Krankheitsmechanismen von ME/CFS konzentriert. Annick Fehrer, eine Biochemikerin und Mitarbeiterin in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Carmen Scheibenbogen, leitet dieses Projekt, das in Kooperation mit dem Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts in Erlangen durchgeführt wird. Das Projekt zielt darauf ab, die Veränderungen in der Gestalt und Verformbarkeit von Blutzellen sowie das Vorkommen von Mikrogerinnseln bei ME/CFS zu untersuchen und zu verstehen, wie diese zur Diagnose und Prognose der Krankheit beitragen könnten.
Detaillierte Forschungsansätze
Das Forschungsprogramm umfasst drei Hauptbereiche:
- Verformungszytometrie: Diese Technik wird eingesetzt, um Blutproben von 500 Patient:innen zu analysieren. Hierbei werden Proben von ME/CFS-Betroffenen nach COVID-19 und anderen infektiösen Auslösern mit Kontrollgruppen verglichen. Besonders interessant ist die Untersuchung von Blutproben vor und nach Therapien, um den Einfluss auf die Therapieergebnisse zu bewerten.
- Differenzialdiagnostik: Untersucht wird, ob Veränderungen der Blutkörperchen und Mikrogerinnsel ME/CFS von anderen Krankheiten wie Multipler Sklerose oder Tumorerkrankungen unterscheiden können. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Nachweis von SARS-CoV-2-spezifischem Spike-Protein in Mikrogerinnseln.
- Ursachenforschung: Die Forschenden konzentrieren sich auf die Gründe für Zellveränderungen und das Auftreten von Mikrogerinnseln. Sie untersuchen dabei das Endothel, das Gerinnungssystem, Autoantikörper-induzierte Blutgerinnung und das anhaltende Vorkommen von Bakterien oder Viren.
Bedeutung des Projekts
Dieses Projekt, finanziert von der ME/CFS Research Foundation und der Lost Voices Stiftung, steht im Einklang mit den Zielen und Prioritäten der Deutschen Gesellschaft für ME/CFS und Long COVID Deutschland. Es repräsentiert einen entscheidenden Schritt in der biomedizinischen Forschung, um die Mechanismen von ME/CFS besser zu verstehen und darauf aufbauend effektive Diagnose- und Behandlungsmethoden zu entwickeln. Der Einsatz von Verformungszytometrie, eine am Max-Planck-Institut weiterentwickelte Technologie, unterstreicht die Innovation und den interdisziplinären Charakter dieses Vorhabens.
Aufruf zur Unterstützung
Die ME/CFS Research Foundation betont die Wichtigkeit von Spenden und breiter Unterstützung, um die Forschung weiter voranzutreiben. Sie lädt alle Interessierten ein, zur Lösung der Herausforderungen in der Diagnose, Versorgung und Therapie von ME/CFS beizutragen.